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AutorenbildM. Fässler

Rückblick Vereinsausflug 8. Juni 2024

Ein Bericht von Janina Galante vom 21. Juni 2024


"Montessori ist wohl einer der bekanntesten Pädagogischen Fachbegriffe.

In Fachkreisen bis hin ins Kinderzimmer wird er verwendet und interpretiert.


So hatten auch wir vorab eine Vorstellung von der Montessori Schule, die wir an unserem diesjährigen Vereinsausflug in Luzern besuchen werden.


„Und doch ist jede Montessori Schule ganz individuell“, erklärt uns Anja die uns mit herrlich gedeckten Apéro-Tisch in Empfang nimmt.

Alle Montessori-Institutionen haben natürlich ihren Ursprung bei Maria Montessori. Die Frau, die als eine der ersten ein Medizinstudium abschloss und sich voll und ganz ihrer Arbeit verschrieb. In der Arbeit von Kindern mit Beeinträchtigungen wandte sie eine neue Erziehungsmethode an, die die natürliche Entwicklung von Kindern unterstützt. Ihre Methoden förderte die Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit.

Die betreuten Kinder entwickelten sich fortan so gut, dass die Methoden auch in Regelbetreuungen angewandt wurden. Maria Montessori entwickelte immer mehr spezielle Lernmaterialien, die Kindern helfen sollen, durch eigene Erfahrungen und Entdeckungen zu lernen. So wurde die Montessoripädagogik immer bekannter und beeinflusst weltweit bis heute viele Bildungssysteme und Schulen.

„Hilf mir es selbst zu tun“ lautet das immerwährende Montessori-Mantra.


Die Räume in Luzern laden zum Verweilen ein. Es fällt auf:

Alles ist auf Kinderhöhe, Tische Stühle und Alltagmaterialien, wie eine kleine Küche oder ein Wäscheständer, für Kinder auf ihrer Höhe vorbereitet. Montessori-Materialien sind auf offenen Regalen angeordnet und in Kategorien unterteilt, damit die Kinder sie leicht finden und zurückstellen können. Diese Materialien sind auf Tablets geordnet, nur ganz wenige Materialien befinden sich auf einem Tablet. „Eine gut

organisierte und ästhetisch ansprechende Umgebung hilft den Kindern, sich

zu orientieren und konzentriert zu arbeiten“, erzählt uns Anja. Klare Linien, helle Farben und eine aufgeräumte

Atmosphäre sind charakteristisch für Montessori-Klassenzimmer. Die Schulzimmer wirken wie Lernoasen -

es erinnert Nichts an das klassische Schulzimmer mit Pult, Wandtafel und Schreibtisch. Die Kinder haben die Freiheit, sich im Raum zu bewegen, den Lernstoff frei zu wählen, an dem sie arbeiten und sich bilden wollen. Einmal wöchentlich wird mit jedem einzelnen Kind über sein individuelles Lernen gesprochen. So kann der Stand der Kinder eingeschätzt und Entwicklungsbedarf festgestellt werden. Anja führt uns vor, wie sie die Kinder anhand einer sogenannten "Darbietung" in ein Thema einführt. Diese Darbietungen werden nicht der ganzen Klasse vorgeführt, sondern einer Kleingruppe oder sogar einem einzelnen Kind. „Manchmal“, so Anja, „führen die Kinder auch selber den anderen eine Darbietung vor“.


Anja beginnt und zeigt uns anhand einer Kette mit Perlen wie man Wurzeln zieht.

Wir sind fasziniert und neidisch zugleich. Wie hätte diese anschauliche und spielerische Art unser Lernen, unsere Fähigkeiten in Mathematik beeinflusst?




Für den nächsten Morgen wird Anja und alle anderen Lehrpersonen die Umgebung wieder, wie jeden Abend, neu vorbereiten. Denn die Räume sind immer so gestaltet, dass er den Bedürfnissen der Kinder entspricht, ihre Neugierde weckt und freies Lernen ermöglicht. Eine wunderschöne Vorstellung die aus unserer Sicht gerne den Weg in die Regelschule finden darf. Denn einen kurzen Blick auf die Tarifliste der Montessori bestätigt unsere Vermutung. Auch wenn es lohnabhängig unterschiedliche Tarife gibt, muss man sich die Montessori durchaus leisten können oder wollen.



Ich glaube Maria Montessori wäre stolz, wenn sie sehen könnte was auch noch 2024 unter ihrem Namen geleistet wird.

Wir würden uns freuen, wenn diese Form des Lernens mehr Anerkennung erfahren und für alle Kinder zugänglich gemacht werden würde.


Dies wurde auch intensiv beim Spaziergang zum und während dem anschliessenden Apéro in der Bar des Bourbaki Kinos besprochen. Gesamthaft sind wir alle, trotz Vorwissen, mit einem reichen Wissensschatz nach Hause gegangen. Wir haben wertvolle Anregungen für unseren Alltag erhalten und konnten von A - Z profitieren. Das konkrete Erleben der Montessori-Pädagogik und die einzelnen "Darbietungen" waren äusserst aufschlussreich und inspirierend.


Nach diesem Erlebnis in Luzern freut sich der Vorstand des Vereins Kindheitspädagog*innen HF über das Gelingen des Vereinsausflugs und gerät etwas ins Wanken, weil die Messlatte für das nächste Jahr ziemlich hoch angesetzt wurde. So oder so bedanken wir uns herzlich bei den teilnehmenden Vereinsmitgliedern und freuen uns bereits auf den Vereinsausflug 2025! Halte Dich mit unserem Instagram-Profil und der Webseite auf dem Laufenden :-)


An dieser Stelle möchten wir abschliessend ein grosses Dankeschön an die Montessori Schule Luzern, insbesondere an Anja Hodel aussprechen. Es hat uns sehr gefallen!

Schau gerne auf der Webseite der Montessori-Schule Luzern vorbei: https://montessori-luzern.ch/ - Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen!

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